Umfrage Mitteilungsblatt
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Das Mitwitzer Rathaus war früher ein beliebtes und weithin bekanntes Wirtshaus. Es hieß "Zum Wilden Mann" und gehörte Hans Veit von Würtzburg, dem damaligen Herren von Mitwitz. Wie aber kam die herrschaftliche Schenkstatt zu ihrem Namen? Hans Veit war ein fröhlicher, humorvoller, manchmal übermütiger und stets trinkfester junger Mann.
Eines Tages besuchte er Coburg. Nachdem er seine Einkäufe erledigt hatte, begab er sich, um seinen großen Durst zu löschen, in eine gemütliche Wirtschaft. Er befand sich schon bald in lustiger Gesellschaft und zechte bis tief in die Nacht hinein. Nachdem er so manchen Humpen süffigen Bieres geleert hatte, war er arg betrunken. Mit schwankenden Beinen verließ er das Lokal und begann Händel mit Coburger Bürgern. Als er davon genug hatte, wollte er - etwas angeschlagen und dennoch frohen Mutes - nach Hause reiten. Aber er kam nur bis zum Stadttor.
Die Wachen hielten ihn auf und verweigerten ihm den Heimritt. Das ließ sich der Herr von Mitwitz nicht gefallen. Er zog seinen Degen, um sich mit Gewalt den Fortgang zu erzwingen. Dabei verwundete er einen Wachsoldaten. Hans Veit wurde bei der wilden Schlägerei auch an der Hand verletzt. Schließlich wurde der Raufbold überwältigt und hinter Gittern gebracht. Später wurde er dem Kanzler vorgeführt. Doch der Mitwitzer entschuldigte sich nicht. Nein, das war nicht seine Art. Stattdessen schlug er die Wohnung des Coburgers kurz und klein, worauf der Kanzler krank wurde. Einem anderen verabreichte er noch eine feste Maulschelle. Mit Hilfe der Coburger Bürgerschaft wurde Hans Veit aber dingfest gemacht und wieder ins Gefängnis geworfen. 600 Taler Geldstrafe sollte der Mitwitzer aufbringen, den angerichteten Schaden begleichen und sich beim Kanzler entschuldigen. Erst dann, so meinten die Coburger, wolle man ihm seinen üblen Streich verzeihen. Gesagt - getan! Als Hans Veit seine Freiheit wiedererlangt hatte, ritt er schnellen Schrittes nach Mitwitz zurück, kehrte in sein herrschaftliches Gasthaus ein und nannte es von nun an "Zum Wilden Mann".